April 2021
Es geht wieder los…
Der Frühling lockt uns endlich wieder mit Begeisterung auf den Acker. Wer in den letzten Tagen dort war, konnte schon die Blüten der vielen Heckenpflaumen bewundern, die den Weg säumen, und bei einem Arbeits- oder Spaziergang durch die Felder kann man maskenfrei den herrlichen Duft der purpurroten Taubnesseln inhalieren oder die Hummeln beobachten, die schon fleißig von Blüte zu Blüte summseln.
Neues vom Acker
Unsere Gärtnerinnen haben den Boden für die kommende Saat vorbereitet, so dass nun nach und nach die neuen Kulturen aufgebracht werden können. Erster Großeinsatz waren die Steckzwiebeln, die durch die vielen Helfer*innen schnell gesetzt waren. Es war schön zu sehen, dass sich langjährige und neue Mitglieder gleich im Freien kennen lernen und wir unter Abstand an der frischen Luft arbeiten können.
Die Technikgruppe hat ebenfalls einen großen Teil dazu beigetragen, dass die neue Saison optimal starten kann. So wurden der Traktor und andere Kleingeräte repariert und saniert, so dass die Geräte einsatzbereit sind. Die zweite Solarpumpe wurde im Brunnen versenkt. Etwa 400 m Rohre (geschätzt 1 Tonne schwer) für die Bewässerung wurden bereits vergraben. Hierbei wurden gleich die Leitungen für den A- und B-Teil passend ausgelegt, um die Wasserversorgung dem erneuerten Anbaukonzept anzupassen. Die neuen Zuleitungen mit häufigeren Entnahmestellen werden die Bewässerung deutlich erleichtern. Die Felder wurden in 25-m-Streckenabschnitte unterteilt, um eine bessere Übersicht zu haben – abgesehen vom psychologischen Effekt. Denn wer kennt das nicht, dass beim Säen, Ernten oder Hacken das Feld unendlich lang erscheint? Durch die kleineren Abschnitte mit Wegeunterbrechungen sieht man viel eher das Licht am Ende des Einsatztunnels. Apropos Tunnel: Auch der Tomatentunnel wurde optimiert, um dem leckeren Nachtschattengewächs ein bequemes Bett zum Wachsen zu geben. Als Nächstes werden über 400 Schnüre auf Maß geschnitten, um den Tomaten auch die Möglichkeit zu geben, in die Höhe zu klettern. (JK)
Die SoLaWi virtuell – das Forum
Die Pandemie macht persönliche Treffen in größeren Gruppen leider weiterhin unmöglich.
Wir haben daher das „Forum“ wiederbelebt, allerdings als virtuelles Treffen. Die Idee ist, in einen Austausch zu kommen, den Einstieg für Neue einfach zu machen und Themen gemeinsam zu erörtern. Das Forum ersetzt keine Mitgliederversammlung, aber es können Meinungsbildungsprozesse angestoßen werden, die dann im Vorstand/Steuerungskreis bei Entscheidungsprozessen einfließen.
Jeweils am letzten Donnerstag im Monat gibt es die Möglichkeit für alle Mitglieder, bequem von Zuhause aus mittels Online-Meeting am Abend zusammen zu kommen und sich über den Verein auszutauschen. Im März gab es vom Vorstand und den Arbeitskreisen viele Informationen – nicht nur für die Neuen. Auch für manch „alte Hasen“ ist das Modell der Soziokratie, das die SoLaWi eingeführt hat, noch neu gewesen.
Die Soziokratie ist zum einen ein Strukturmodell für Organisationen und beinhaltet zum anderen einige grundlegende Methoden, die eine gute und wertschätzende Zusammenarbeit und Entscheidungsfindung ermöglichen sollen. Sie eignet sich besonders gut für Organisationen mit einem hohen Anspruch an Selbstorganisation und Partizipation. Durch die Soziokratie sollen sowohl die Verantwortlichkeiten als auch die Entscheidungsbefugnisse auf viele Schultern verteilt werden. Wir haben diese Methode im Rahmen eines SoLaWi-Netzwerktreffens kennen gelernt und Götz & Tina haben an einer Basisschulung teilgenommen. Götz hat uns das System der Soziokratie ausführlich und verständlich nähergebracht.
Zum Weiterlesen: https://soziokratiezentrum.de/
Anschließend haben sich die verschiedenen Arbeitskreise vorgestellt, die sich weiterhin über Interessierte freuen, die sich einbringen und engagieren wollen. Wer sich nur unregelmäßig einbringen kann oder möchte, wird ebenso einen Platz finden wie jedes Mitglied, das regelmäßig und planbar Einsatz zeigen mag.
Im April-Forum möchten wir einen Austausch zum Thema „Zukauf“ in unserer SoLaWi anregen. Hier kann es sowohl um das Thema „Ernteausfall“ als auch über weitere Lebensmittel, die von uns selbst nicht angebaut werden, gehen. (TH/JK)
Erntehelfer*innen im Herbst und Winter
Was sind das eigentlich für Leute, die sich bei jedem Wetter alle 14 Tage manchmal schon am Donnerstag und immer am Freitag auf den Weg zu unserem Acker machen, um die Ernteausgabe vorzubereiten? Da ist eine der Gärtnerinnen vor Ort und nur wenig mehr als eine weitere Handvoll Personen, die sich den ganzen Herbst und den Winter dafür verantwortlich gefühlt haben, damit wir alle pünktlich am Freitag ab 13:00 Uhr unsere Ernte in Empfang nehmen konnten.
Damit das auch reibungslos funktioniert, ist ein nicht unerheblicher Aufwand erforderlich. Zuerst muss schon Anfang der Woche geplant werden, welche Gemüse und Salate ausgegeben werden können, damit es uns auf dem Teller nicht langweilig wird. Weiterhin muss überlegt werden. was schon unter der Woche vorgeerntet werden kann und was erst am Freitag vom Feld oder aus dem Folientunnel genommen werden soll. Freitags gegen 9:00 Uhr kommen die Helfer*innen – da hat es an manchen Erntetagen durchaus heftig geregnet oder es war ziemlich kalt. Hier und da musste auch ein Gemüse noch geputzt werden, damit es nachher ansprechend in den Kisten liegt.
Nach der Gemüseernte auf dem Feld kamen die Schubkarren zum Einsatz, um die in der Erdmiete eingelagerten für die Ausgabe vorgesehenen Kisten herauszufahren. Im Folientunnel 2 haben sich zwei Personen an der großen Waage bereit gemacht, um die Kisten zu wiegen und um dann auszurechnen, wieviel (Kilo-)Gramm von welchem Gemüse den Ernteanteilsnehmer*innen zusteht. Weitere zwei Personen haben die Waagen und die Schilder vorbereitet, damit sich am Schluss jede*r auskennt und weiß, wieviel von was genommen nehmen kann. Manches, was stückweise verteilt wird, musste noch gezählt, und wenn es dann zu wenig war, auch durchgeschnitten werden, damit alles gerecht zugeht. Da war es oft schon kurz vor 13:00 Uhr, bis wir alles fertig hatten und der Erntezettel geschrieben war.
Fast den ganzen Winter über sind Heinrich und ich am Freitagvormittag nach Haßloch gefahren, um Kürbisse und Kartoffeln aus unserem Winterlager zu holen.
Wie ihr seht, ist das doch eine ganze Menge Arbeit, die hier weitestgehend unbemerkt und im Hintergrund geschehen ist. Leider können wir euch kein Bild von den Personen zeigen, da dies als Gruppenbild „coronabedingt“ momentan nicht geht. Daher an dieser Stelle ein namentliches Dankeschön an Anette, Edith, Friederike, Gertrud, Heinrich, Ines, Karin, Marlies und Sylvia. (KH)
Ende der BufDi-Zeit von Heinrich
Nach eineinhalb Jahren ist nun Heinrichs BufDi-Zeit in der SoLaWi zu Ende. Wir möchten ihm hier nochmals gesondert danken, da er eine enorme Unterstützung war. Durch seine Mitwirkung bei den Ackerführungen konnte auch unter Pandemiebedingungen allen Interessent*innen in Kleingruppen die SoLaWi präsentiert werden. Viele konnte er für eine Mitgliedschaft begeistern, da er den Verein lebt und authentisch präsentiert. Auch hat er im Finanzteam viel übernommen und auch für die Zukunft optimiert.
Nicht nur zeigen, sondern auch schaffen: Ob Betreuung des Winterlagers in Haßloch, Getränkeversorgung, Chauffeur der Jungpflanzen oder auch ordentlicher körperlicher Einsatz bei der Renovierung der Erdmiete oder des Folientunnelbaus im letzten Frühjahr – Heinrich war zur Stelle. Und welche SoLaWi kann schon eine persönliche Security des Lauchs und des anderen Lagergemüses vorweisen? Er hat gemeinsam mit Karin dafür gesorgt, dass wir wenig Ausschuss in den Wintervorräten hatten und jetzt noch davon zehren können.
Wir freuen uns sehr, dass Heinrich einige Themen weiter betreuen wird, und bedanken uns für diese intensive gemeinsame Zeit und die tolle Zusammenarbeit. Danke!
Als Dankeschön für den Einsatz haben wir ihm einen Süßkirschbaum übergeben – eine schöne Tradition, die wir mit der Matthias-Linde begonnen haben und die uns über die nächsten Jahre die Hecken aufwerten lässt. (JK)