Rundbrief Dezember

Das Jahr 2023 neigt sich dem Ende zu – Grund genug, zurück und nach vorne zu schauen.

Dieses Jahr war bisher durch einige unvorhersehbare Ereignisse geprägt. Einerseits war das Wetter recht unbeständig und durch relativ viele Regentage geprägt, andererseits gab es auf Seiten der Gärtnerinnen einige krankheitsbedingte Ausfälle, die gut durch Mitgärtner*innen aufgefangen werden konnten. DANKE an alle, die hier mitgewirkt haben!

Für uns in der Organisation und Verwaltung war ebenfalls auffällig, dass wir mehr Ausstiegs- und Wechselwünsche angetragen bekommen haben. Diese konnten wir zum Teil aus der Warteliste erfüllen, aber jeder Wechsel bedeutet eine neue Integration und auch einen Abschied. Anders als im Supermarkt ist der Einstieg in die SoLaWi mit einigem Wissens- und Vernetzungsaufwand verbunden. Wir bündeln ihn mit dem Einsteiger*innen-Samstag zu jedem Saisonbeginn, und wir schauen, dass alle gut ankommen können und Ansprechpersonen haben. Das wird auch im kommenden Jahr so sein, denn unser interner Blick richtet sich schon auf den 1.3.24 aus – den Saisonstart!

Wir möchten daher diesen Jahresabschluss-Brief auch nutzen, Euch mitzuteilen, dass wir ca. 10 ganze Ernteanteile für die kommende Saison zu vergeben haben. Dabei möchten wir auch mit zwei hartnäckigen „SoLaWi-Mythen“ aufräumen:

Mythos 1: Die SoLaWi ist voll.

Jein – wir haben eine Warteliste, das stimmt, aber diese ändert sich recht häufig, d. h. übers Jahr verteilt entscheiden Menschen neu, ziehen weg etc. Es lohnt sich daher auf jeden Fall, Interesse für einen Anteil zu bekunden!

Mythos 2: Wenn ich keine Zeit zum Mithelfen habe, kann ich kein Teil der SoLaWi sein.

 Jein – wir hören immer wieder, dass Mitgärtner*innen ein schlechtes Gewissen haben, weil sie nicht mithelfen können und deshalb ihren Ernteanteil abgeben (wollen). Jede Mithilfe – auf dem Acker oder in einem Arbeitskreis – ist toll! Wir wissen aber, dass Zeit hierfür nötig ist, und dass viele von uns arbeiten und Familie haben, sich in anderen Projekten oder Organisationen engagieren oder sich körperlich dazu nicht in der Lage sehen.
Daher: SoLaWi-Mitwirkung soll Spaß machen und freiwillig sein. Sollten wir irgendwann zu wenig Helfende haben, ist das auch Teil des geteilten Risikos (oder der gemeinschaftlichen Verantwortung), und wir müssen dann nach Lösungen schauen.

Also – komm zum Filmabend (siehe unten; mit Vorfilm-Spezial: Unsere SoLaWi!!) am 11.01.2024 oder zur Ackerführung am 21.1.2024, 10.00 Uhr, und lerne uns und die SoLaWi kennen! Melde Dich zur Führung gern bis zum 17.01.2024 per Mail an: neustadt@solawi.info – wir freuen uns auf DICH!

Zum Abschluss noch zwei Sätze zum am 17.11.2023 neu gewählten Vorstand. Ja – wir haben einen geschäftsfähigen Vorstand, ja – wir freuen uns sehr, dass Otmar sich bereit erklärt hat, im Vorstand mitzuwirken, und gewählt wurde. Trotzdem wäre es für die Kontinuität und Weiterentwicklung der SoLaWi wichtig und sinnvoll, dass der Vorstand um zwei weitere Personen ergänzt und somit komplettiert würde. So könnten die Aufgaben und Verantwortlichkeiten besser verteilt werden. Wir freuen uns auf Schnupperbesuch im Transfer- und Steuerungskreis (erweitertes Entscheidungsgremium, bestehend aus Delegierten aller Arbeitskreise, Gärtnerinnen, Verwaltung und den Vorstandsmitgliedern)!

Wir wünschen Euch allen schöne Festtage – besinnlich oder trubelig, wie es für jede und jeden passt. Zurückgezogen oder nach außen gewandt, mit oder ohne Geschenke, Besuche und Festtagsschmaus – wichtig ist, dass es Euch entspricht!

(Tina)

Filmabend „Das Kombinat“ mit Kurzfilm über unsere SoLaWi! Karten jetzt schon sichern!

Die Verlosung von 6 Freikarten läuft weiter – meldet Euch schnell unter: neustadt@solawi.info!

Am Donnerstag, dem 11.01.2024 um 19 Uhr zeigen wir zusammen mit der Klimaaktion Neustadt im Roxy-Kino den Film „Das Kombinat“, eine Dokumentation über die größte SoLaWi-Genossenschaft Europas. Der Film zeigt, was es braucht, Träume zu verwirklichen. Er zeigt das Gründen und Gestalten, die Herausforderungen und die Menschen, die diese große SoLaWi aufgebaut und geprägt haben. Es geht um gemeinschaftsbasiertes Wirtschaften als Alternative zur kapitalistischen Produktionsweise und darum, wie aus einer idealistischen Idee etwas Konkretes und sogar ziemlich Großes entsteht.

Als besonderes Highlight findet die Premiere des kurzen Films über unsere SoLaWi von Johannes Gauder als Vorfilm statt! https://johannes-gauder.de/

Den Trailer zu „Das Kombinat“ gibt es hier zu sehen, und hier gibt es auch Karten im Vorverkauf:

https://www.roxy.de/detail/106619/Das%20Kombinat

(Tina und Jasmin)

Die AckerKids im Jahr 2023

Die Bildungsgruppe schaut auf ein reichhaltiges Jahr mit den AckerKids zurück. Wir haben uns getroffen, gesungen, gebastelt, Geschichten gehört, geerntet, die Wildbienen kennen gelernt, die Gattung der Schrecken entdeckt, von der Haselmaus und dem Igel gehört, die Kürbisse bestaunt, das Weidentipi weiter gebaut, einen Tannenbaum für den Acker gefällt und geschmückt. 

Das Angebot der AckerKids hat sich im Jahr 2023 konkretisiert, deutlichere Strukturen angenommen und eine Verbindlichkeit in der Teilnahme bekommen. Das hat dazu geführt, dass inzwischen über 25 Kinder fest angemeldet sind, womit wir nicht gerechnet haben und worüber wir uns sehr freuen! Es sind viele noch sehr kleine Kinder ab 2 Jahren neu dazugekommen, die noch von ihren Eltern begleitet werden. Es kommen aber auch größere Kinder die 3, 4, 5, 6, 7 und 8 Jahre alt sind, manche sogar noch älter. So findet sich hier eine sehr altersgemischte Gruppe, mit vielen Geschwisterkindern, was sehr schön und etwas Besonderes ist. 

Wir bedanken uns für das große Interesse und freuen uns sehr, den Kindern und ihren Familien mit unserem Angebot eine gute Zeit mit anderen Kindern auf unserem Acker schenken zu können!

Die Ackerkids suchen einen Weihnachtsbaum für den Acker

Wir wünschen allen Kindern und ihren Familien frohe Weihnachten und einen guten Start ins neue Jahr.

Für die Bildungsgruppe:

Miriam

Mitgliederversammlung 17.11.2023: ein sehr persönliches Protokoll

Wie schon in den letzten Jahren fand auch dieses Jahr wieder im November an einem Freitagabend die jährliche Mitgliederversammlung statt, dieses Mal im Gemeindehaus Branchweilerhof. Vorab wurden schon einige Informationen versandt, z. B., dass für die Vorstandswahl Kandidatinnen und Kandidaten benötigt wurden, und die geplante Tagesordnung. Um 17:40 Uhr eröffnete Götz die Runde offiziell. Zu Beginn waren wir 31 stimmberechtigte Mitglieder, was sich im Laufe der Anfangszeit durch Nachzügler auf 39 erhöhte, drei Gäste, ein paar Fördermitglieder und zwei Kinder, die den Abend tapfer durchgestanden haben. Götz hat gleich darauf hingewiesen, dass wie immer einige wichtige und ernste Formalitäten absolviert werden müssten, aber sich alle Beteiligten daran versuchen würden, dies so locker wie möglich zu gestalten.

Wie zu erwarten, wurde sich stürmisch um die Aufgabe des Protokollführenden gestritten, so dass sich Andreas knapp gegen keine mitkonkurrierende Person durchsetzen konnte und unter Applaus einstimmig gewählt wurde – sogar einstimmiger als gestattet: der Vorstand musste hier gleich einschreiten und darauf hinweisen, dass nur die stimmberechtigen Mitglieder abstimmen dürfen, da war die Euphorie im Raum wohl für alle ansteckend. Für die Zukunft hat Karin gleich die Aufgabe für Protokollführende attraktiver gemacht, indem sie Andreas mit Getränken und allem, was ihr noch eingefallen ist, verwöhnt hat.

Götz und Tina als Versammlungsleitung haben dann durch den Abend geführt.

Zu Beginn wurde verschiedenen Personen Danke gesagt:

Dem Vorstand mit dem erweiterten Kreis – unserem so genannten “TuSK” (Transfer- und Steuerungskreis), die wieder ein Jahr lang den Verein stellvertretend für die Mitglieder geleitet haben. Erfreulicherweise haben wir inzwischen 163 Mitglieder.

Der nächste Dank ging an unsere beiden Gärtnerinnen Kerstin und Natalie sowie an Friederike und alle Helfenden, die das ganze Jahr dafür gesorgt haben, dass die Erntenehmenden jedes Wochenende mit strahlenden Gesichtern den Acker verlassen.

Dann ging es darum, dass einige Personen hervorgehoben wurden und einen Extradank bekamen, die Arbeiten geleistet haben, die man nicht direkt sieht, sondern die unsichtbar im Hintergrund laufen.

Tina hat dann grob so etwas gesagt wie “Und als erstes möchte ich hier Johanna nach vorne bitten”. Den genauen Wortlaut weiß ich nicht mehr, denn in diesem Moment sind mir alle Gesichtszüge entglitten. Denn es gibt meines Wissens keine zweite Johanna. Also, wie? Ich? Wieso? Wer mich kennt, weiß, dass ich nicht gerade auf den Mund gefallen bin. Mich sprachlos machen ist nicht so einfach. Das ist Tina in diesem Moment gelungen. Ich kann hier diesen Bericht auch nicht nüchtern-sachlich schreiben, da ich in dieser Situation mit Tränen in den Augen nach vorne gegangen bin und nicht wusste, was los ist. Ja, ich habe jetzt zweieinhalb Jahre bis auf wenige Ausnahmen die Jungpflanzen beim Sinn geholt und zum Acker transportiert und den Rundbrief zum größten Teil geschrieben. Aber für mich waren das beides Tätigkeiten, die ich mit Herzblut und viel Freude übernommen habe und aktuell aufgrund meiner privaten Baustelle (im wortwörtlichen Sinne) abgegeben habe. Für mich persönlich hat es sich als nichts Besonderes dargestellt, denn mir ist völlig klar, dass es so viele gibt, die noch so vieles mehr machen. Daher war ich gerührt wie selten über diese persönliche Ansprache und ich habe anschließend mit Sicherheit eine halbe Stunde benötigt, um mich wieder zu fangen. Das hat mir wieder nahegebracht, wie verbunden wir (ich mit meiner Familie) uns mit der SoLaWi fühlen, dass dieses auf Gegenseitigkeit beruht und ich mich darauf freue, wenn es meine private Situation wieder zulässt, Tätigkeiten zu übernehmen. Dass ich diese Worte hier selbst schreiben darf, als ich Jasmin angeboten hatte, den Artikel über die Versammlung für sie zu übernehmen, hatte nie den Gedanken beinhaltet, so emotional zu werden. Nun endet mein kleiner privater Exkurs und ich schwenke zurück zum Ernst der Versammlung, sonst kommen mir die Tränen auch wieder beim Schreiben.

Als nächstes wurde Miriam persönlich geehrt, die leider an diesem Abend nicht anwesend sein konnte. Sie ist nicht nur bei den AckerKids und in der Bildungsgruppe aktiv, sondern hat mit ihrem persönlichen Engagement dafür gesorgt, dass die AckerKids sogar ins Ferienprogramm der Stadt Neustadt aufgenommen wurde. Als SoLaWi steht für uns Bildungsarbeit auch über den Verein hinaus an hoher Stelle. Regionale Nachhaltigkeit durch Wissensvermittlung fördern und zukunftsfähig sein, all dieses wird dadurch erfüllt und erfreut uns sehr.

Heinrich – Finanzgenie. Die beste Ein-Wort-Beschreibung sagt schon alles aus, trotzdem möchte ich ihn nicht so “mager abspeisen”. Sein Zahlentalent ist allen bekannt, die auch nur annähernd im Verein mal mit diesem Bereich zu tun hatten. Allen Anwesenden wurde das auch an diesem Abend klar, wenn Heinrich hier und da einfach schnell Tinas oder Götz’ Aussagen mit exakten Infos zu Zahlen und Rechnungen ergänzt hat, als hätte er einen Knopf im Ohr, über den ihm alles souffliert wird. Dass er auch sonst auf dem Acker präsent ist und viel leistet, ist bekannt, an dieser Stelle sollten ja die “unsichtbaren” Tätigkeiten hervorgehoben werden.

Antje, die sich auch in den Finanzbereich reingewühlt und laut Götz “Zug reingebracht hat”. Sie ist manchmal schneller als die Finanzpolizei erlaubt, wenn am 2. des Monats schon die Abrechnung des Vormonats vorliegt. Ihr hohes Engagement für die SoLaWi ist tatsächlich für die meisten Mitglieder sehr verborgen.

Albert, Birgit, Uwe und Ecki haben dieses Jahr wieder federführend die Technik gehegt und gepflegt, unseren Gewinn in der Postcodelotterie toll investiert und dafür gesorgt, dass die Gärtnerinnen nun mit einem E-Geräteträger unterwegs sind – dies ist eines der wichtigsten Geräte auf dem ganzen Acker.

Winfried wurde von Tina liebevoll als “Kartoffelkönig” betitelt. Da wir aktuell weder von der Fläche noch von der Zeit her die Ressourcen haben, unsere Kartoffeln selbst anzubauen, werden diese zugekauft. Winfried ist dann derjenige, der die “Grumbeere” holt und zum Acker transportiert. Nicht nur das, wie Tina anmerkte, ist ein Verdienst, ein weiteres Markenzeichen von Winfried ist ihr erfundener zweiter Titel “zähester Sommerjäter”, da Winfried noch fleißig zwischen den Beeten schuftet, während der Rest ächzend im Schatten nach Erholung giert.

Eine sehr wichtige und hoch anzuerkennende Stellung nimmt Karin ein. Nicht nur, dass sie und Heinrich fast immer auf dem Acker anzutreffen sind, Karin ist auch so immer und überall dabei. Neben den vielen, vielen Dingen, die sie für den Verein tut, sollte hier erwähnt werden, dass dieses Jahr leider nicht nur durch Urlaub seitens der Gärtnerinnen, sondern durch unschöne Krankheitstage einige Erntefreitage nur ehrenamtlich gewuppt werden konnten. Hier war Karin quasi die “Arbeitsunfähigkeitsvertretung”, und mit ihrem unschätzbaren Überblick über den Acker wusste sie stets Bescheid, was getan und gelassen werden musste. Für die Mitglieder mit Ernteanteil ist das eine Arbeit, die sich später auf den Erntekorb auswirkt, und es kann gar nicht genug anerkannt werden, was Karin da “einfach so” erledigt hat.

Ein dickes Dankeschön auch meinerseits für alle hier erwähnten Personen, und ich denke, dass sich jede*r so wie ich über die Anerkennung durch einen Gutschein bei der Käsewerkstatt von Barbara Kuhn (https://kaeserleben.de/) oder im Fall des Technik-Quartetts über eine Essenseinladung sehr gefreut hat.

Aber die Lobeshymnen hatten noch kein Ende. Götz und Jasmin vom Vorstand zusammen mit den Leuten vom TusK haben an dieser Stelle die Gelegenheit genutzt, um Tina und Susanne dankend zu verabschieden. Beide haben nun 8 bzw. 6 Jahre als Vorstandsmitglieder sehr, sehr viel Zeit, Liebe und Nerven in diese Arbeit gesteckt. Für viele, die sich für den Verein interessieren, ist Tina “das Gesicht” der SoLaWi, hat sie doch in der Vergangenheit sehr viel Präsenz bei Ackerführungen, Infoabenden und anderen Aktionen in der Öffentlichkeitsarbeit gezeigt. Sie ist für viele ein Bindeglied der SoLawI und gehört mit Sicherheit zu denen, die wirklich alle Mitglieder mit Namen kennen. Susanne hat einen unglaublich guten Blick auf die rechtlichen Seiten, hat hier viel Organisatorisches geleistet, wenn es um Personalsachen geht, aber auch um die korrekte Durchführung z. B. der Mitgliederversammlung. Sie hat den passenden Wortlaut, die Reihenfolge und die Konsequenzen im Kopf und kann sich – im Gegensatz zu mir – kurz und knackig ausdrücken und jede*r weiß Bescheid. Beide haben nun beschlossen, dass es Zeit ist, Platz für neue Menschen zu machen, da die SoLaWi von Veränderung, Wandel und neuen Ideen lebt. Beide haben gemerkt, dass über die Zeit die Grenzen zwischen Vorstandsaufgaben und sonstigen Aufgaben verschwimmen und manchmal nicht mehr klar war, was nun zu welcher Seite gehört. Daher gehen sie diesen Schritt, bleiben glücklicherweise beide der SoLaWi weiterhin erhalten und werden ihre Engagements finden. Sichtlich gerührt nahmen beide nicht nur die Präsente entgegen, sondern mussten auch einen Applaus “ertragen”, der sicherlich nicht so arg viel kürzer als beim Abschied von hochrangigen Politiker*innen im Bundestag ausfiel.

Nun war der emotional aufgeladene Teil zu Ende, und es folgte ein kurzer Austausch über die Wünsche und Vorschläge zum Anbau. Hierzu dürft Ihr jederzeit E-Mails mit Anliegen für unsere Gärtnerinnen an anbau@solawi.info senden. Dabei wünscht sich der eine vielleicht von Gemüse XY mehr, während die andere dann genau Gemüse XY so gar nicht mag und es daher unmöglich ist, allen gerecht zu werden. Aber vielleicht hat jemand Wissen zu Gemüsesorten, die wir noch nicht probiert haben, aber geeignet wären oder der Klimakrise besser trotzen als andere.

Dann gab es für den Januar wichtige Terminankündigungen. Direkt nacheinander finden zuerst am 11. Januar im Roxy-Kino ein Filmabend in Zusammenarbeit mit uns und der Klimaaktion Neustadt statt. Im letzten Rundbrief gab es dazu schon Informationen. Jetzt kommt noch die Information hinzu, dass unser intern gedrehter Kurzfilm über unsere SoLaWi dort Premiere haben wird – jippieh!

Zwei Tage später am 13. Januar, organisieren Laura, Natalie und Jasmin einen vereinsinternen Workshop. An diesem Tag freuen sich die drei über rege Beteiligung von Mitgliedern, denn das Thema ist unfassbar wichtig für uns, und hier sind viele Köpfe sicherlich sinnstiftend, um den Verein facettenreich abzubilden. Wir hatten in der Vergangenheit schon Interessierte an unserem Verein, bei denen der Vorstand festgestellt hat, dass diese Meinungen vertreten, die für uns nicht tolerierbar sind. Es gibt auch andere SoLaWis, die Schwierigkeiten mit Mitgliedern haben, die radikale Gesinnungen vertreten. Aus diesem Workshop heraus soll ein Werte- und Selbstverständnis hervorgehen, das uns Schutz vor antidemokratischen Strömungen bieten soll, so dass wir handlungsfähig sind, wenn wir Mitglieder haben, die sich als solche herauskristallisieren. Wir möchten auch eine schriftlich festgelegte Basis haben, um solche Mitgliedsanfragen abzulehnen. Das ist in der heutigen Zeit wichtiger denn je.

Da vermutlich viele Lesende hier keine Lust auf exakte Zahlen haben, versuche ich den folgenden Teil des Finanzberichtes locker flockig zu erzählen. Kurz und knapp: Es sieht gut aus!
Etwas detailreicher: Das vergangene Finanzjahr und Anbaujahr sind abgeschlossen, und wir konnten mit einem guten Überschuss daraus hervorgehen. Die Vereinskasse sieht gut aus, weil sich der Verein durch die Ehrenämter gut trägt. Die Anbaukasse sieht dadurch gut aus, dass wir die Obergrenze von 85 Ernteanteilen vergeben haben, die die entsprechenden Einnahmen bringen. Der Überschuss hier soll einem Solidaritätsfonds zugutekommen.

Da die Finanzierungsrunde in den letzten Jahren unverhältnismäßig viel Zeit in Anspruch genommen hat und die Schwankungen von Über- und Unterbieten des Richtwertes im Verhältnis dazu unwesentlich waren, wurde nun vorgeschlagen, dass für zwei Jahre ein Projekt laufen soll, in dem der vorgegebene Richtwert ein fixer Beitrag für den Ernteanteil ist. Wer diesen nicht aufbringen kann, soll nicht durch andere Mehrbietende aufgefangen werden, sondern durch diesen Solidaritätsfonds. Wer mehr bieten möchte, kann den Mehrbetrag dem Verein als Spende zukommen lassen. So muss kein exakter Ausgleich zwischen Über- und Unterbieten erreicht werden, sondern der Fonds deckt den Bedarf ab. Somit kann auch der Richtwert moderat gehalten werden, und wir können schauen, ob sich dieses Modell in den beiden kommenden Jahren als passend erweist.

Der aktuell laufende Haushalt sieht ebenfalls gut aus, da die kleineren Änderungen innerhalb des Haushaltes ausgeglichen werden können und auch hier wieder ein zwar nur kleiner Überschuss übrigbleibt, aber wir trotzdem voraussichtlich am Ende eine positive Finanzierung haben werden.

Hier soll erwähnt werden, dass alle abstimmungspflichtigen Teile entsprechend abgestimmt wurden, wir als Verein natürlich keinen Gewinn erwirtschaften und Überschüsse entsprechend verplant sind.

Am Ende hat Heinrich für unsere beiden Anettes, die dieses Jahr die Kassenprüferinnen waren, den Kassenprüfbericht vorgelesen, der keinerlei Beanstandungen enthielt.
Als hätte er den ganzen Abend darauf gewartet (vermutlich war es auch so), ist Uwe voller Euphorie aufgesprungen, um seinen Auftritt zu haben und begeistert die Entlastung des Vorstandes zu beantragen. In seiner Euphorie durfte ihm unsere rechtlich souveräne Susanne dann in der korrekten Formulierung unterstützen und erheitern, und mit Applaus wurde der Vorstand entlastet. Als Kassenprüferinnen für das nächste Jahr wurden dieses Mal zwei Kerstins gewählt.

Nach dieser Ankündigung folgte eine Pause, in der wir neben Getränken auch kleine Leckereien verspeisen durften. Unter anderem wartete auch eine Käseplatte von Barbara Kuhn zum Probieren ihres Angebots auf uns. Nach kleinen Plaudereien und Füße-Vertreten waren am Ende keine nennenswerten Happen mehr übrig, und wir haben uns für den letzten Teil wieder auf unsere Plätze begeben.

Hier hat Götz noch einmal ausführlich den oben erwähnten Solidaritätsfonds erläutert, und wir haben ihn diskutiert. Inhaltlich passend habe ich das oben in den Text gebracht, da es zum oberen Zeitpunkt auf der Tagesordnung stand, chronologisch hat das detaillierte Gespräch nach der Pause stattgefunden und die Abstimmung wurde auch nachträglich hierhin verschoben – die Zustimmung dafür zu finden, war keine Schwierigkeit. Nun kam der Teil, der vermutlich das größte vereinsinterne Gesprächsthema der letzten Wochen war: Die Vorstandswahl. Jasmin und Götz haben sich wieder aufstellen lassen, aber für einen geschäftsfähigen Vorstand braucht es drei Mitglieder; die in der Satzung vorgesehene Maximalzahl von fünf Vorstandsmitgliedern ist erstrebenswert. Es folgten Vorschläge aus dem Publikum zu anwesenden Mitgliedern, doch alle Angesprochenen lehnten es ab, zu kandidieren. Es wurde richtig still im Saal. Nachdem über Minuten keine weitere Person gefunden wurde, gab Susanne Informationen zum weiteren Vorgehen. Sie erläuterte, dass in diesem Falle eine weitere Mitgliederversammlung einberufen werden muss oder bis zu einer Versammlung Vereinsmitglieder vom aktuellen Vorstand in den Vorstand berufen werden könnten, die dann per Wahl nachlegitimiert werden müssen. Die Vereinsauflösung wäre das letzte Mittel, sollte sich kein Vorstand bilden können – diese Lösung will natürlich niemand. Laura hatte dann den Gedanken, dass es deutlich anstrengender wäre, eine neue Versammlung zu planen und durchzuführen und bat stattdessen an dieser Stelle um eine kurze Pause. In den folgenden zehn Minuten ging es zu, wie ich mir einen Parteitag vorstelle, wenn ein neuer Vorsitz gewählt werden soll. In kleinen Grüppchen wurde mit Leuten diskutiert, über Vorschläge gesprochen oder Werbung für die Posten gemacht. Nach der Pause ging es noch darum, die Scheu vor dem Posten zu nehmen. Götz und Jasmin erzählten,

dass sie recht unbedarft an ihr Vorstandsamt herangegangen seien und es sich als mit deutlich weniger Bürokratiearbeit dargestellt habe, als oft von außen gedacht werde. Denn es gehe zum Großteil darum, Ideen und neue Blickwinkel für die Zukunft des Vereins zu entwickeln. Die benötigte Zeit sei übersichtlich, und je mehr Personen mitwirkten, desto mehr könnten diese die Aufgaben unter sich aufteilen. Auch Tina und Susanne erläuterten, dass die ganzen juristisch relevanten Vorgänge schon in der Vergangenheit geregelt worden seien und bei Bedarf nur angepasst werden müssten. Gestalten sei der Hauptpunkt. Nach dieser “Werbeunterbrechung” hat sich Otmar gemeldet und gesagt, dass er sich als dritter Kandidat aufstellen lassen würde. Begeisterung und Erleichterung waren die Folge. Dass alle drei gewählt wurden und ihre Wahl annahmen, war dann nur noch Formsache.

Dennoch soll hier erwähnt werden, dass es das Bestreben der SoLaWi ist, dass fünf Mitglieder den Vorstand bilden. Da auch während der Wahlperiode neue Vorstandsmitglieder ernannt werden können, kam von Laura die gute Idee auf, dass Interessierte auch einfach mal in einer Sitzung teilnehmen dürfen und dadurch ein Gefühl bekommen können, wie viel oder wie wenig Zeit die Vorstandsarbeit einnimmt und wie viel Spaß diese Tätigkeit mit sich bringt. Hier dürfen sich alle Mitglieder angesprochen fühlen und einmal in sich gehen, ob sie nicht einfach mal unverbindlich die Arbeit anschauen wollen. Fünf Köpfe im Vorstand wären entlastend, da mehr Ideen, mehr kritische Gedanken, aber auch mehr Schultern für die Arbeit zur Verfügung stünden, um die SoLaWi weiter zu gestalten.

Nach dieser Wahl wurde um 20:50 Uhr das offizielle Versammlungsende verkündet.

Allen Beteiligten sei hier herzlich gedankt. Vor allem denen, die die Versammlung gestaltet haben, aber auch denjenigen, die den Raum und die Verpflegung organisiert haben, so dass eine Wohlfühlatmosphäre entstehen konnte.

Danke an alle Mitglieder und Gäste, die da waren und sich mit einer akustischen Stimme oder einer Wahlstimme beteiligt haben.

Der nun erst einmal dreiköpfige Vorstand sieht so aus:

Götz, Jasmin und Otmar

(Johanna)